Samstag, 16. Juli 2011
Männer und Podeste!...
Tag 168: Joggen ist nicht nur gut um negative Energie an die Natur abzugeben, sondern vor allem auch, um gordische Knoten in den eigenen Gedanken zu lösen. So wie einem die besten Ideen meistens im Bad kommen, lassen sich Gedankenketten am besten beim Joggen austüfteln, was zum einen vielleicht daran liegen mag, dass man sich dabei körperlich vorwärts bewegt und Körper und Geist ja einander bedingen, und sich somit das Körperliche auf das Geistige überträgt, zum anderen vielleicht dann aber auch daran, dass man jegliche Negativität, die dabei entsteht, auch direkt dabei freisetzten kann. Für die Nicht-Jogger unter euch: Das Prinzip greift auch beim Spazierengehen.
Gestern habe ich weiter über den Beziehungs-MindMovie nachgegrübelt und habe so einige Entdeckungen an mir gemacht, die erklären könnten, warum ich mich mit Beziehungen so schwer tue. Wie bereits gestern erwähnt, habe ich die Gefühle, die der MindMovie in mir ausgelöst hat, noch nie im richtigen Leben erfahren, die Gefühle des geliebt und geschätzt werdens. Ich habe absolut keine Referenzwerte für geliebt werden. Null!
Parallel dazu mache ich aktuell wieder eine Beobachtung, die mir schon öfter Kopfzerbrechen bereitet hat: Immer dann, wenn ich gerade besonders tolle Erfahrungen mit meinem Joggingfreund gemacht habe, dem Mann, den ich unbedingt für mich gewinnen möchte, wie dass er mit Blumen und Geschenken vor meiner Tür steht und mir sagt, dass ich ihm gut tue, fängt er postwendend an, sich zurück zu ziehen, was ein Muster ist, welches in jedem Buch über Beziehungen beschrieben ist. Bei John Gray heißt das: Männer sind wie Gummibänder. Sie ziehen sich zurück, spannen damit das Gummiband, entwickeln dabei Sehnsucht und schnellen dann mit aller Spannung wieder zurück!
Vielleicht hat das aber auch noch mit was anderem zu tun, nämlich damit, dass immer wenn es besonders gut zwischen uns läuft ich anfange ihn zu idealisieren, ihn auf ein Podest zu stellen und ihn anzuhimmeln!
Denn das ist etwas wofür ich Referenzwerte habe! Ich bin der Typ Frau, die als Teenager etliche Poster von Stars an den Wänden hatte, daher ist das die einzige Form von Beziehung, die ich kenne! Der Mann steht auf einem Podest und ist unerreichbar. Das sind die Referenzwerte, die ich kenne und nicht etwa die von Sicherheit und Geborgenheit. Vielleicht sind Männer deshalb wie Gummibänder, weil Frauen, sobald es gut läuft, anfangen nicht mehr im Moment zu sein, sondern irgendwas idealisieren! In genau dem Moment fängt man nämlich an sich auf etwas auszurichten, was (noch) nicht da ist und aktiviert es somit!
Vielleicht hat diese Theorie auch einen Hacken, aber so weit bin ich bisher in meinen Überlegungen noch nie gekommen!
Natürlich kommt er aber auch immer wieder, wie ein Gummiband, zurück geschnellt und zwar in dem Moment wo ich checke, dass er sich zurückgezogen hat und anfange sauer darüber zu werden und mir dann zu denken „Ach, leck mich doch!“ Das ist wohl eher das Gefühl, was man in einer Beziehung oder Ehe hat und nicht, dass man seinen Partner anhimmelt. Ich stoße ihn vom Podest und er kommt wieder zurück.
Jetzt gerade fühle ich mich wieder nach „Leck mich doch“ und nicht mehr nach „Podest“ – vielleicht kriege ich es ja hin, für immer und ewig, das Podest zu vermeiden!
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