Samstag, 18. Juni 2011

Geldmangelgefühle....




Tag 141: Also, der gestrige Wunschzettel hat nicht funktioniert und ich habe keinen Schimmer wieso. Ich weiß nicht, was der Unterschied zwischen dem einen mit der Wohnung und dem anderen mit dem Geld war. Vielleicht sind meine Gedanken und Gefühl in Bezug auf die Wohnung einfach viel positiver! Pierre Franckh schreibt, dass es leicht sei sich Urlaub zu wünschen, weil Urlaub zum einen nicht existentiell ist und zum anderen ,wir positive Gefühle in Bezug auf Urlaub haben.

In Bezug auf Geld habe ich schon immer negative Gefühle.

Ich war 3, als ich mir den Arm gebrochen hatte und die Schulmedizin so unfähig war ihn zu operieren, dass ich in ein 200 km von meinem Elternhaus entferntes Krankenhaus musste, wo man ihn dann doch reparieren konnte. Wenn auch mit Hängen und Würgen, mit einer schlimmen Narbe und einem auch heute noch krummen Gelenk. Die Ärzte hatten damals auch schon Angst, dass der Arm evtl. nicht mehr mit wachsen würde und ich dann als Erwachsene immer noch den Arm einer Dreijährigen hätte. Ich weiß eigentlich gar nicht, ob das überhaupt möglich ist, aber hey, die Schulmedizin weiß ja eh nix.

Worauf ich hinaus will ist, dass meine Eltern da schon so arm waren, mich nur von einem öffentlichen Telefon anrufen zu können, mich nicht besuchen konnten und ich neue Bezugspersonen bekam. Das waren Leute die supernett zu mir waren, wenn ich lustig war. Wenn meine Eltern dann zu Besuch kamen hieß es: „Ach Sie sind die Eltern, das ist ja so ein tolles Kind!“ – Und deshalb bin ich dann Schauspielerin geworden und getoppt wurde das Ganze dann noch als meine Schwester 2 Jahre später zur Welt kam. Was blieb mir anderes übrig, als wieder zu versuchen das tolle Kind zu sein, wie ich es vorher gelernt hatte, nur funktioniert so was ja nicht, wenn man es absichtlich macht, um geliebt zu werden.

Mein Vater hatte den Ehrgeiz so schnell wie möglich das Haus abzuzahlen, was er so billig wie möglich gebaut hat. Er hat es fast völlig alleine gebaut und dafür 3 Jahre gebraucht, also wurde so gut wie möglich gespart. Wir haben die ersten Jahre auf Bananenkisten gewohnt und als ich 6 war ging es bei ihm mit Kurzarbeit los.

Mein Vater ist klug, clever, tüchtig und kann was, also hat er die Flucht nach vorn angetreten und sich selbstständig gemacht mit einer eigenen Tischlerei, nachdem er 3 Jahre zuvor seinen Meister an der Abendschule gemacht hatte. Für die Firma musste natürlich auch ein Kredit aufgenommen werden und er wusste, dass er keine andere Wahl haben würde, als die nächsten Jahre unglaublich zu ackern, wenn das mit der Sellbstständigkeit klappen sollte. Es hat geklappt, aber in der Zeit habe ich mindestens 1000fach von ihm gehört: „Ich bin arm wie eine Kirchenmaus“

Ich habe folgendes gelernt: Für Geld muss man hart arbeiten und selbst dann kann man sich noch nichts leisten.

Als ich dann Schauspielerin geworden bin – musste ich, damit ich auch ein kleines Bisschen Aufmerksamkeit kriege – wurde mir auch immer nur gesagt, dass das ein sicherer Weg in die Arbeitslosigkeit sei und ein hartes Brot. Was blieb mir anderes übrig, als es zu glauben.

Jetzt habe ich 30 Jahre alte Glaubenssätze in mir, die ich auf Teufel komm raus, nicht beseitigt kriege. Ich habe aber auch in letzter Zeit nicht mehr viel daran gearbeitet. Ich brauchte ein Abi. Ich brauchte eine Wohnung. Ich brauchte ein wenig Aufmerksamkeit von einem netten, klugen, charmanten Mann.

Ich habe die falschen Prioritäten, wies scheint!

Ich bin es so leid ständig arm zu sein und ich bin es leid mir dauernd Geldsorgen machen zu müssen. Ich wünschte ich wäre meine Katze: Einfach nur ein bisschen maunzen und dann kommt das Futter zu mir! Und dann möchte ich beim Fressen auch bitte immer gestreichelt werden!

Ich über mich gerade wieder in „Scheißegal Haltung“ – meine Kraft zu kämpfen ist weg, wobei ich nicht behaupten möchte, dass es uninspiriertes Kämpfen war. Ich weiß aber auch nicht wozu es gut war.

Vielleicht muss ich mir mal wieder gezielt die „guided meditations“ anhören, aber auch dazu habe ich gerade keine Lust. Ich habe keine Lust, dass das Gesetz der Anziehung so kompliziert funktioniert. Dass man immer nur Sachen kriegt, die man vergisst…

Wenn man krank ist und Schmerzen hat ist es so unglaublich schwer, seine Krankheit zu vergessen. Das selber Problem existiert bei Übergewichtigen. Im Endeffekt bin ich wahrscheinlich einfach nur deshalb nie krank, weil ich einfach daran glaube, dass ich immer gesund bin. Und Reichen fällt es auch leicht daran zu glauben, dass sie immer Geld haben…

*kopfschüttel*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen