Sonntag, 19. Juni 2011

No Mind als Lösung?




Tag 142: Ich sprach gestern mit meinem Mitbewohner, der bis heute noch keine neue Bleibe gefunden hat. Ob ich definitiv eine habe, weiß ich ja auch noch nicht, aber ich habe keine Lust mir darüber Gedanken und Sorgen zu machen und pflege mal vorerst wieder eine Scheißegal-Haltung a la: "Es ist Sommer, dann ziehen Romi und ich halt unter die Deutzer Brücke."

Ich bin gestern auf die Ängste meine wahrscheinlich Vormieterin eingegangen, die Angst davor hat, das ich noch aus unserem mündlichen Deal abspringen könnte. Ich habe ihr jetzt zum dritten Mal versichert, dass ich die Wohnung definitiv nehme aber mir fällt es reichlich schwer Vertrauen zu haben, so lange der Mietvertrag noch nicht unterschrieben ist.

Hingegen, wenn wir beide Angst haben ziehen wir doppelt Negatives an und wenn ich mein Vertrauen schon nicht in den Grifft kriege, dann soll wenigstens ihres fundiert sein.

Jedenfalls, mein Mitbewohner erzählte mir gestern: „Ich hab schon wieder nur Absagen bekommen. Das klappt bestimmt nicht mehr mit einem Zimmer zum 1.7. und dann werde ich in ein Obdachlosenheim ziehen müssen. Mein Betreuer schimpft bestimmt dann auch mit mir, denn der weiß noch gar nicht, dass ich hier nicht wohnen bleiben kann.“

Er hat auch bei unserem aktuellen Vermieter angerufen, der ihm nun auch schriftlich bestätigt hat, dass ein Bleiben nach dem 1.7. nicht möglich ist. Obwohl….die haben noch gar keinen Nachmieter zum 1.07., denn es war ja keiner zur Besichtigung und daher ist das alles eine total ausgefuchste Sache!

Nun, der Vermieter weiß ja auch nicht, dass es hier vor Spinnen nur so wimmelt, und das wahrscheinlich der Nachbarbalkon gar nicht schuld ist daran, dass unser leerstehendes Zimmer feucht ist. Der wird sich noch wundern!!!

Jedenfalls habe ich gestern zu meinem Mitbewohner gesagt, dass ich noch nie jemanden mit einer so positiven Ausstrahlung getroffen hätte wie ihn, der dabei so negative Gedankenmuster hat. Er müsse positiver denken blabla Quantenphysik, Energie und last but not least Platon bis Descartes…

Darauf er: „The Secret“!

Wie viele Leute das Prinzip kennen ist faszinierend, wie wenige wirklich wissen, wie es tatsächlich geht auch. Affirmationen können Bilder machen, die Gefühle machen können und die Gefühle sind erforderlich und entscheidend. Seine eigenen Gefühle wirklich wahr zu nehmen und einzuschätzen ist schwer. Abraham schrieben heute bei Facebook:

„Once you've decided that you want something, the opposite of it is going to be very much a part of your awareness too.”

Somit geht wieder nur alles um Scheißegal-Haltung. Das Gegenteil von dem was man wünscht ist immer im Wunsch mit aktiv und daher hilft es nichts ihn NICHT zu vergessen. Ätzend oder?

Auf der Schauspielschule habe ich gelernt, dass man nicht nicht denken kann. Versuch mal bewusst nicht zu denken! Geht nicht! Versuch mal bewusst zu vergessen! Geht auch nicht.

Ich komme nicht dahinter wie es geht, nur dass ich meinem Mitbewohner gestern folgendes erzählt habe:

Wir meinen immer, dass wir uns besser keine Hoffnungen machen sollte, weil wir dann enttäuscht sind, wenn das Gewünscht nicht kommt. Das ist aber nicht so. Wir sind immer gleich enttäuscht. Auch wenn wir uns immer sagen, dass was auch immer wir wünschen sowieso nicht klappt, haben wir heimlich doch Hoffnungen, die genau so groß sind wie im umgekehrten Fall.

Darauf musste er laut lachen, denn es stimmt. Das Glas ist immer halb leer und halb voll gleichzeitig, aber wir fühlen uns besser, wenn wir unser Einstellung auf halbvoll verändern.

Wir versauen uns nur selbst die Gegenwart, wenn wir uns Sorgen über die Zukunft machen, die dann erfahrungsgemäß weder nützen noch berechtigt sind.

Daher ist alles scheißegal. Vielleicht sollte man alles einfach laufen lassen und völlig frei von Zielen sein. Zen-mäßig. Nichts anstreben und einfach nur sein. Ob dann trotzdem was kommt? Keine Ahnung. Aber besser als den Moment mit Sorgen über die Zukunft zu zerstören ist es allemal…

2 Kommentare:

  1. Hallo Silke,
    im Moment bin ich sehr motiviert, zu kommentieren :D
    Ja, ich glaube, den Kopf ganz leer zu kriegen, ist schwer, das können vielleicht Profi-Yogis, die schon jahrelang meditieren.
    Hm, obwohl, viele können es ja auch nach Alkoholkonsum. Damit gehen ja auch viele störenden Gedanken weg.

    Aber ich wollte eigentlich noch von etwas anderem schreiben. Meditative Lieder oder auch religiöse Gebete. Es ist leichter, nur an ein Gebet zu denken, wenn man sich hundertprozent darauf konzentriert, als an gar nichts zu denken. Und das Gebet enthält ja keine störenden schlechten Gedanken, deshalb ist das fast so gut wie ein ganz leerer Kopf.
    Deshalb funktioniert Religion ja so gut.
    und da ist es wahrscheinlich ziemlich egal, ob man das Vaterunser betet (wahrscheinlich besser och den ganzen Rosenkranz) oder irgendwelche Suren spricht oder an OM denkt oder irgendwelche New-Age-Lieder singt, oder Mantras, das klappt alles, wenn man seine Konzentration darauf lenkt und den Kopf von allem anderen befreit.
    Damit ist Religion ja eigentlich das Gesetz der Anziehung in Reinform.

    Liebe Grüße Helena

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  2. Liebe Helena,

    danke, das ist eine gute Idee!!! Ist mir noch gar nicht wieder eingefallen!

    Das probiere ich mal.

    Ob ich es den ganzen Tag hinkriege!;-)

    LG Silke

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