Montag, 11. April 2011

Sich schaffen, was man nicht hat....




Tag 71: Ich fasse es nicht wie sehr ich einen Job will und ich weiß noch nicht mal genau wieso überhaupt!!! Irgendwie, weil ich das Gefühl habe, er könnte mir mehr Gelassenheit verschaffen und nachdem ich ausklamüsert haben, wie ich einen Job mit meinem bevorzugten Seinszustand kombinieren kann, löst der Gedanken daran auch keine negativen Gefühle in mir aus.

Es kann aber auch nicht jeder Job sein. Callcenter kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, zum einen, weil dort Pseudopsychologische Verkaufstricks angewendet werden, zum anderen, weil ich da nicht den lieben langen Tag machen kann was ich will, so wie es größtenteils in der Videothek der Fall ist. Ich brauche einen Job mit Freizeit, wo ich einen Computer zur Verfügung habe, wo ich lernen kann und der nicht zu viel Zeit raubt. Auf diesen Job bin ich gerade fast ebenso scharf wie auf eine Rolle, was mich wundert.

Ich meine aber erkannt zu haben, dass es für meine Gefühlswelt nicht gut ist, wenn ich einen Schauspieljob nur des Geldes wegen will. Die meisten Schauspieljobs will ich des Geldes wegen und weil Spielen mehr Spaß macht, als im Callcenter zu hocken aber, sagen wir 70% aller Rollen für die ich in den letzten Wochen zum Casting war, waren nichts was mich künstlerisch erfüllt hätte.

Nach jedem einzelnen Casting habe ich also sofort an das Geld gedacht, was ich damit verdienen könnte und wenn ich an Geld denke, denke ich meist automatisch an kein Geld, konzentriere mich also auf Mangel und schaffe ihn dadurch auch. Das ist echt schwer zu differenzieren.

Gesetzt den Fall ich hätte einen weiteren Job und damit mehr Geld, würde ich, so ist die Überlegung, bei Castings nicht mehr an Geld denken und damit die Rolle nicht mehr vergraulen!

Bei der Kammeroper ist das anderes, da will ich die Kunst, denn Geld zahlen sie kaum. Ich will, dass Musiktheater in meiner Vita steht, damit ich darauf aufbauend weiteres Musiktheater machen kann. Und weil das Gesetz der Anziehung besagt, dass alles worauf man seine Aufmerksamkeit richtet, sich vermehrt, vermehren sich Rollen auch nur dann, wenn man schon welche hat. Immer wenn ich gerade ein Projekt angefangen habe, kriege ich Anrufe, dass man mich auch für ein anderes haben will, wenn ich nichts habe, ist das nicht der Fall. Wenn ich dann aber voll in Rohkost aufgehe, dort in meinem bevorzugten Seinszustand bin, funktioniert es wieder und es kommen wieder Rollen, daher macht auch die Theorie voll Sinn, dass man in seinem bevorzugten Seinzustand sein muss, um mehr davon anzuziehen was man will. Ich hab sowas früher allerding immer Ironie des Schicksals genannt.

Momentan glaube ich aber, wie gesagt, dass ich die Rollen vergraule, weil ich sofort an Geld denke, wenn ich an sie denke und daher muss der Faktor Geld ausgeschaltet werden, was ich versuche mit einem Job zu erreichen, der mich so wenig wie möglich von meinem bevorzugten Seinszustand abhält.

Macht das irgendwie Sinn für euch? Für mich macht es das, und so gedenke ich die Ironie des Schicksals auszuschalten. Und außerdem damit, dass ich mir überlege, wie ich spielen und singen kann, ohne von jemand anderem abhängig zu sein, sprich, was Eignes auf die Beine zu stellen. Ich habe dazu über Facebook einen befreundeten Rohköstler angeschrieben, der Klavier studiert hat. Der wollte jetzt aber wissen, was ich denn genau für einen Liederabend plane. Das weiß ich aber selber noch nicht, da ich zunächst einfach mal abchecken wollte, ob er überhaupt für sowas zur Verfügung steht.

Schlussendich ist es leider so: Das Visualisieren von etwas was man möchte, macht zwar Spaß, aber es ist doch verdammt schwer sich den ganzen Tag zu vergegenwärtigen, dass man etwas, was man möchte bereits hat ohne es zu haben. Und deshalb geht das Ganze auch recht langsam von statten.

Ich habe gestern nur 15 Minuten visualisiert, was Spaß gemacht und meine Laune gehoben hat, also mache ich es weiter. 30 Minuten ist aber zu lang. Warum habe ich das Abraham nicht sofort geglaubt?

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