Donnerstag, 28. April 2011

"Sie sähen nicht, und ernten doch"




Tag 88: Ich hab mich an Ostern mit meinem Vater über unseren Glauben unterhalten und ihm meine Überlegungen bezüglich: „Sehet die Vögel unter dem Himmel. Sie sähen nicht, und ernten doch“ erzählt. Die Tauben, die sich auf unserem Grundstück aufhielten, haben sich auch tatsächlich so verhalten, wie es in der Bibel steht. Den ganzen Tag hockten sie hinter dem Haus auf einer Wiese voller Wildkräuter und haben gepickt.

In der Nähe der Wiese habe auch ich Bärlauch für unseren Salat gesammelt und darauf hingewiesen: „Sie sähen nicht, und ernten doch“ – worauf mein Vater antwortete: „Ne, ne, den Bärlauch habe ich hierhin umgepflanzt.."

Wir saßen, also Ostern auf der Terrasse und ich sprach das Thema an, worauf hin er antwortet: „In der Bibel steht auch: „Im Schweiße deines Angesichts, sollst du dein Brot verdienen“.“

Das war im Genesis. Das hat Gott zu Adam und Eva gesagt, nach dem Sündenfall, als er sie aus dem Paradies verjagt hat.

Was bitte, verlangt also der christliche Gott von mir, das ich glauben soll? Genesis ist älter als „Sie sähen nicht und ernten doch“. Es ist also weniger Teil des christlichen Glaubens, als des jüdischen. Wie kriegt die Kirche so gegensätzliche Aussagen gereechtfertigt?

Der strafende, rachsüchtige Gott taucht hauptsächlich im alten Testament auf. Im neuen hat uns Jesus dann durch seinen Tod von der Erbsünde befreit, also vom Sündenfall und alles ist wieder gut.

Kann ich jetzt davon ausgehen, dass Gott so ist, wie im neuen Testament geschildert? „Sie sähen nicht und ernten doch“ stammt nämlich von Matthäus, einem Evangelisten, was bedeutet: nach Christus geschrieben. Komisch, in bin 18 Jahre lang ein Mal die Woche zur Kirche gegangen, weiß aber nicht wie Katholizismus funktioniert. Und ich fürchte, mein Vater weiß es auch nicht. Ich fürchte sogar, seit Generationen wissen wir es nicht….Hm….ich gehe visualisieren….;-)

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