Samstag, 28. Mai 2011

Fasse einen Entschluss, triff eine Wahl...




Tag 118: Das 5. Kosmische Gesetz verstehe ich nur halb, denn es handelt davon, dass man etwas nicht nur wollen muss, man muss auch einen Entschluss fassen und sich entscheiden.

Das ist gar nicht so leicht, denk ihr jetzt wahrscheinlich, aber ich auch. Wenn ich etwas will, sagen wir, nur so als Beispiel ;-), eine Liebesbeziehung mit einem bestimmten Menschen, dann darf ich es nicht nur wollen, sondern ich muss auch irgendwie handeln und um eine Handlung verrichten zu können, muss ich mich zunächst Mal dafür entscheiden überhaupt irgendwie zu handeln und das mit aller Konsequenz!

Ich weiß, dass mir so was früher schon mal zugefallen ist. Ich wusste zum Beispiel ganz tief in meinem Inneren, dass ich mein Abi nachmachen muss, an irgendeinem Punkt im Leben, gab es da keine Weg mehr drum herum, meine Intuition hat mir gesagt, wie ich handeln muss und so habe ich das getan, mit allem Glauben, allem Entschluss und dennoch irgendwie total ziellos, denn was ich wirklich konkret studieren wollte, wusste ich gar nicht. Auch nicht ob das Abi dafür reichen würde, ich wusste nur, dass ich alles was man mit einem Fachabi studieren, kann, was ich bereits hatte, mich nicht interessiert.

So was ist geil, wenn man untrüglich in sich spürt, was genau der nächste richtige Schritt ist und ich muss auch zugeben, dass mein Gefühl dafür im Laufe der letzten Jahre präziser geworden ist und ich weniger Unsicherheiten in Bezug auf alles was mich umgibt habe und das wiederum ist das geile am älter werden. Ich möchte nie wieder so unsicher sein, wie ich es mit 16 oder 21 war.

Und dennoch gibt es immer noch vereinzelt Lebensbereiche in denen ich unsicher bin, wie im obigen Beispiel von: Ich möchte eine Beziehung mit einem bestimmten Menschen, auch wenn mir hier die Intuition schon vom ersten Moment gesagt hat, dass es die richtige Entscheidung ist. Aber wie bewerkstelligen?

Ich glaube, zumindest die letzten paar Jahre, habe ich hauptsächlich gewollt und mich weniger entschieden. Ich habe mich entschieden nichts zu tun, wohingegen ich, als ich diesen Menschen kennen lernte, mich dafür entschieden habe zu handeln, denn wir haben ja alle diese Filme gesehen in denen es darauf ankam, dass man jemandem mitteilt, dass man ihn liebt und blablabla... Das habe ich damals noch geglaubt, auch, dass ja jeder Mensch geliebt werden will und dass man auf bestimmte Art und Weise handeln könne um Liebe zurück zu bekommen.

Also habe ich ihm signalisiert, dass ich Gefühle für ihn habe, habe mir seine Nummer von einem Freund besorgt, ihm mitgeteilt, per SMS, dass wir ja mal Kaffee trinken könnten usw, usf. Ich will nicht sagen, dass das gar nicht funktioniert hat, denn es kam zu mehrmaligen Treffen, aber die haben auf seiner Seite keine Gefühle ausgelöst. Aber, und dieses Aber ist riesengroß: irgendwann kam ich an den Punkt, wo man ganz klar sagen muss, dass meine Handlungen der Liebe oder der Liebesbekundung, einfach nicht mehr liebevoll waren. Das wusste ich aber damals nicht.

Ich habe versucht ihn zu verändern, ihn dahin zu manipulieren Gefühle für mich zu entwickeln und das Allerschlimmste: Ich habe ihm Vorwürfe gemacht, wenn er sich nicht so verhalten hat, wie ich es gerne gehabt hätte und das alles hat schlicht und ergreifend gar nichts mit Liebe zu tun. Sondern ausschließlich mit Angst.

Liebe ist frei, bedingungslos und eigentlich auch gar nicht erforderlich¸ da man sich ja zunächst auch mal selber lieben muss um Liebe geben zu können. Was man liebt, lässt man frei, jemanden zu lieben erfordert ihn genauso zu lieben wie er ist, daher braucht man ich gar nicht zu verändern. Die richtige Handlung, wenn sich jemand nicht so verhält, wie man es gerne hätte ist, ihn trotzdem oder besser noch genau deshalb zu lieben, denn ich musste auch im Verlauf der vielen Jahre erkennen, dass wir dazu neigen uns in Menschen zu verlieben, die so sind wie wir.

Alles was wir an ihnen lieben, lieben wir auch an uns und alles was wir an ihnen hassen, hassen wir auch an uns und jetzt wird es ganz verquer: Als ich die Eigenschaften, die ich an ihm zu bemängeln hatte, sein Freiheitsbedürfnis, seinen gesunden Egoismus und seine Unentschlossenheit an mir selber erkannt habe, zugelassen habe und vor allem auch MIR SELBER erlaubt habe, hatte ich überhaupt nichts mehr an ihm auszusetzen und wurde in die Lage gebracht ihn genauso zu lieben wie er ist. Bedingungslos. Weil er genau so ist wie ich! Und hier kommt dann auch wieder die Eigenliebe ins Spiel. – Ich muss dazu sagen, das war nicht wirklich eine bewusstes Arbeiten daran, ich habe nur versucht ihn zu verstehen und mir dann selber die Freiheiten zugestanden, die er sich eh schon nahm. Ich dachte, dass dürfe man überhaupt nicht!!!

Und jetzt stehen wir da, 7 Jahre später, durch meine Reflexion darüber sind wir uns jetzt noch ähnlicher geworden, aber die Streitereien haben aufgehört und schlussendlich ist alles ideal, wenn nicht alles was vorher war, zwischen uns stehen würde und ich nicht in der Lage bin mich zu entschließen, womöglich er auch nicht, denn es haben schon viele Frauen unter ihm gelitten und ich habe schon viel zu häufig die Initiative ergriffen.

Wie streichen um den heißen Brei und keiner tut so richtig was und keiner weiß ob der andere es denn überhaupt wollen würde. Da ist einfach nur dieses riesengroße Gefühl von Vertrautheit.

Und jetzt komme ich auch wieder auf die Entschlossenheit zu sprechen, denn Entschlossenheit setzt voraus, dass man sich folgende Fragen stellt, wenn man vor einer schweren Entscheidung steht (ich zitiere wieder Annemarie Postma):

1. Welche Wahl habe ich?
2. Was sind meine Ausflüchte und Entschuldigungen, um mich nicht entscheiden zu müssen?
3. Vor welchen Folgen meiner Entscheidung ist mir bange?
4. Warum habe ich Angst vor diesen Folgen?
5. Treffe ich die Entscheidung meistens selbst, oder warte ich so lange sie mir abgenommen wird?
6. Treffe ich Entscheidungen zum rechten Zeitpunkt?
7. Weiß ich welche Entschlüsse wirklich wichtig für mich sind?
8. Kann und darf ich bei Entscheidungen auf meine Intuition vertrauen?
9. Beruhen die Entschlüsse auf dem Glauben an mich und meine Möglichkeiten?

Ich möchte mal beispielhaft meine Antworten auf diese Fragen in Bezug auf diesen einen Mann hier beantworten:

1. Ich habe die Wahl die Initiative zu ergreifen, wobei ich nicht genau weiß in welcher Form, oder weiter abzuwarten. Wenn ich mich für die Initiative entscheiden würde, müsste ich eine Wahl treffen, welche genau.

2. Meine Ausflüchte und Entschuldigunge sind gegelrecht manifaltig: a) ich habe früher schon die Initiative ergriffen und das hat nicht funktioniert, b) In allen Büchern die ich gelesen habe steht, dass Frauen nicht die Initiative ergreifen sollen, weil das nicht funktioniert, c) ich kann mir nicht sicher sein, ob ich nicht vielleicht doch einen Korb bekomme, was weh tun würde, daher warte ich noch weiter ab, d) wenn wir Schicksal sind, wird sich schon alles ergeben und dann brauche ich es auch nicht eilig zu haben

3. Vor welchen Folgen ist mir bange: Auch das ist leicht. Ich habe Angst vor einem Korb, ich habe Angst, dass er mich wieder aus seinem Leben schmeißt, ich habe Angst, das ich wieder Leide, ich habe Angst, dass ich noch mehr Glauben an die Liebe verliere und damit auch an meine eigene Liebenswertigkeit und ich habe Angst, dass selbst wenn es zum Geschlechtsverkehr kommen sollte, es vielleicht doch gar nicht zu so was wie Schmetterlingen im Bauch kommen würde, weil ich einfach schon viel zu abgestumpft bin.

4. Ich habe Angst vor diesen Folgen, weil es weh tut!!!

5. In diesem Bereich treffe ich keine Entscheidungen. Nicht mehr. Ich warte ab. Ich habe vor 7 Jahren mal einem Freund erzählt, dass ich es gut finde, dass es zwischen mir und diesem Mann so langsam voran geht, weil langsam besser für mich ist. Ich hätte damals aber auch nicht gedacht, dass es 7 Jahre dauern würde….Himmel!!!

6. Ich treffe die Entscheidungen nicht zum rechten Zeitpunkt, denn den habe ich damals schon verpasst. Der Zeitpunkt ist aber definitiv jetzt besser, daher nützt mir mein empirisches Wissen jetzt aber wiederum nichts ;-) Ich weiß nicht, ob er jetzt wieder so handeln würde wie damals, wahrscheinlich nicht, aber wer weiß schon was jetzt kommt!!! In unserem Umgang bin ich jetzt aber weitaus besser in der Lage Zeitpunkte erst dann zu nutzen, wenn sie sich ergeben. Im Gegensatz dazu habe ich früher geplant ihn ganz bewusst auf bestimmte Dinge anzusprechen, immer im falschen Moment und er war irritiert und fühlte sich manipuliert. Verständlicherweise…

7. Ja, weiß ich, wenn ich schon 7 Jahre an etwas rumdoktore muss es wichtig für mich sein. Es hat mir auch den Großteil meiner Entwicklung in den letzten Jahren abgenommen.

8. Ja, ich darf mittlerweile bei der Entscheidung auf meine Intuition vertrauen, zumindest zu ca. 65%, ich kann aber manchmal auch nicht zwischen Intuition und Neurose unterscheiden. So was ist immer übel…

9. Auch hier, kann ich nur zu 65% zustimmen, was weitaus mehr ist als früher. Dafür sollte ich zumindest dankbar sein. Ich habe zwar ein gutes Selbstvertraune in mich und meine Möglichkeiten, aber nicht notwendigerweise in meine Fähigkeiten des Männerbecircens…

Annemarie Postma macht folgenden Vorschlag, den ich zum einen teilen möchte, an dem ich mich aber heute auch mal versuchen möchte:

Schreiben Sie Ihren Entschluss auf!


Fassen Sie einen Entschluss und betrachten Sie diesen als heilige Absprache mit sich selbst. Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie Ihren Entschluss oben auf das Blatt. Darunter scheiben Sie Ihre einschränkenden Glaubenssätze, die sie loslassen müssen, damit ihr Wunsch Wirklichkeit wird. Den verbleibenden Platz teilen sie in 2 Spalten. In die linke Spalte schreiben sie genauer, was sie beschlossen haben und warum und weshalb Ihnen dieser Entschluss so wichtig ist. Darunter schreiben Sie wir ihr Leben aussieht, wenn Sie ihren Entschluss umsetzen. In die rechte Spalte schreiben Sie wir Ihr Leben aussieht, wenn Sie diese Entscheidung nicht treffen, sondern an ihren alten, einschränkenden Glaubenssätzen festhalten.
Stecken Sie dieses Blatt Papier in ihre Agenda oder ihr Tagebuch und schauen sie jeden Freitagabend, ob Ihre Gedanken, Entscheidungen und Handlungen der Woche Ihren Entschluss unterstützt haben – oder eben nicht. Haben sie diesen Entschluss wirklich gefasst?

Ich hab jetzt mal jeden Handlungsschritt mit gemacht. Schauen wir jetzt mal, was in den nächsten 7 Wochen passiert…

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