Samstag, 7. Mai 2011

Meine Lieblingsmenschen....




Tag 97. Es ist Nix passiert und alles in Butter. Es war kein Chef auf der Arbeit, dem ich hätte sagen können, dass ich doppelt Geld bekommen habe, denn der war auf einer Messe.

Ich habe dennoch meine Fahrrad abgeholt und es sieht schwer danach aus, als ob jemand mit nur 5 Fingern besser in der Lage ist ein Fahrrad zu reparieren, als jemand, der noch alle seine Finger hat.

Ich habe extrem schlechte Erfahrungen mit Fahrrad-Werkstätten gemacht. Meistens war nach der Reparatur mehr kaputt als zuvor oder der Service war mies oder es wurde sich einfach keine Mühe gemacht. Jemand mit nur 5 Fingern muss sich mehr Mühe machen. Zum einen für sich selbst, weil er mehr Ansprüche an sich stellt, zum anderen, weil er immer fürchten muss, dass die Leute von ihm denken, dass er es nicht könnte.

Er hat mit seinen 5 Fingern ziemlich komplizierte Arbeiten an meinem Fahrrad vorgenommen und ich bin bisher sehr zufrieden. Er hat das Rad mit einer Kettenschaltung ausgetauscht, ein Ersatzteil besorgt, was in Deutschland schwer zu bekommen ist, weil mein Fahrrad von Aldi ist, hat unaufgefordert meine Bremsen nachgestellt und das Fahrrad macht jetzt gar keine Geräusche mehr. Ich bin vollauf zufrieden.:-)

Komischer Weise hat mir der Herr auch zwischenzeitlich gesteckt, dass er die Arbeit nicht verrichte um reich zu werden. Ich weiß nicht, ob er offiziell als Behindert gilt und vielleicht Rente bezieht oder so. Ich nehme es an. Ich finde ihn aber zudem sehr sympathisch und inspirierend. Es liegt eine große Kraft darin jemanden zu sehen, der etwas tut, wozu er empirisch nicht in der Lage sein dürfte.

Ich mag Menschen, die es nicht leicht hatten. Ich mag Menschen, die in irgendeiner Form körperliche oder psychische Defekte überwunden haben. Ich mag Leute, die sich mit sich selbst auseinander gesetzt habe und über sich selbst hinaus gewachsen sind. Ich glaube, wir mögen sie alle! Hollywood mag solche Leute und dreht großartige Filme über sie.

Ich möchte nur noch solche Leute um mich haben, denn die haben das Leben und die menschliche Natur irgendwie im Griff. Sie sind in der Lage sein zu lassen. Die kritisieren auch nicht an einem rum, sondern wissen, dass aus Imperfektion Großes entstehen kann. Und das Großes nur von innen kommen kann. Nicht indem jemand einem Hindernisse in Form von Worten (Kritik) entgegen stellt. Sondern weil das Leben an sich, die Hindernisse zur Verfügung stellt.

Toll, das Leben stellt uns Hindernisse zur Verfügung, damit wir wachsen können!:-)

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